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Über WSJT-X, JTDX, FlDigi, FT8, SSTV und Co.

  • Rockall DXpedition

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    FT8WW DXpedition


 


18.07.2023

Rockall - DXpedition

 

Eine der spannendsten DXpeditionen in diesem Jahr - außer Bouvet Isl. und Crozet Isl. - war wohl Rockall.

Rockall (EU-189) das gefragteste IOTA in Europa (und der Welt), ein Felsen im Nordatlantik, ein paar 100km nordwestlich der schottischen Küste gelegen, wurde zuletzt 2011 aktiviert. Ende Mai diesen Jahres nun erklommen Cam Cameron, Nobby Styles (G0VJG) und Emil Bergmann (DL8JJ) den einsamen Felsen und machten ein paar Tage von dort Funkbetrieb. Trotz schönen Wetters war die Landung alles andere als einfach und auch der Aufenthalt selbst war sicher kein Urlaub...

Michael, DL2YMR, hat auf der diesjährigen HAMRadio 2023 ein hochinteressantes Interview mit Emil, DL8JJ, geführt, dass Ihr Euch hier ansehen könnt:

Am 31. Mai hatte ich dann das Glück, auf 17m in FT8 (nach 20min 'Anstehen') MM0UKI arbeiten zu können. Vor ein paar Tagen kam nun die QSL-Karte an, die ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte:

QSL MM0UKI

In den 3 Tagen auf dem Felsen waren die 3 rund 54 Stunden QRV und haben in dieser Zeit über 7000 QSO's geloggt. Eine Leistung die, angesichts der Umstände, nicht hoch genug zu bewerten ist - Vielen Dank dafür an das gesamte Team!

Vielleicht gibt es ja in ein paar Jahren wieder einmal Rockall zu hören - zu wünschen wäre es.

 


04.04.2023

FT4DMC gegründet

 

Am 17. März 2023 gründeten 2 österreichische Funkamateure, Jo Engelbrecht, OE6VIE und Hannes Grünsteidl, OE1SGU den FT4 Digital Mode Club (FT4DMC).

Die Webseite des Clubs ist unter https://ft4dmc.com/ erreichbar. Als Pendant zum FT8DMC gibt es nun also auch einen Club für die Anhänger der Betriebsart FT4. Schon 14 Tage nach Gründung hatte der Club mehr als 1000 registrierte Mitglieder. Die, natürlich kostenlose, Mitgliedschaft könnt Ihr einfach online auf der Webseite beantragen. Bleibt zu hoffen, dass dadurch die Popularität der digitalen Betriebsart FT4, die ja ursprünglich hauptsächlich für den Contest-Betrieb 'vorgesehen' war, weiter steigt.

FT4DMC-Banner

 

Inzwischen arbeite ich ja in FT4 sehr gerne. Nicht nur, dass FT4 quasi doppelt so schnell wie FT8 ist, ich habe auch den Eindruck, dass die Rapporte im Durchschnitt ein paar dB besser ausfallen als bei FT8. Das ist allerdings nur mein subjektiver Eindruck. Um das quantitativ bewerten zu können, sind sicher aufwändige Statistiken notwendig... Die Rapporte hängen ja von sehr vielen Faktoren, wie Bandbreite, Ausbreitungsbedingungen, Frequenz, Antennenabstrahlung usw. ab.

Der neue FT4DMC gibt auch (kostenlos), stylisch sehr moderne, Diplome heraus, die über die Software UAAC von Heinz, DK5UR, problemlos beantragt werden können. Ein paar Beispiele seht Ihr auch schon auf meiner Diplom-Seite.

Also, wünschen wir dem FT4DMC viel Erfolg bei seiner Arbeit für unser gemeinsames Hobby!

 


01.03.2023

Bouvet, Crozet - DXpeditionen

 

Auch wenn 'Bouvet' und 'Crozet' erstmal nach einem leckeren Dessert klingen, so sind wohl die wenigsten DXpeditionen, zumindest für die unmittelbar Beteiligten, nicht unbedingt das Verführerischste was man sich vorstellen kann.
Bouvet Isl. und Crozet Isl. - Nr. 2 und 3 der gefragtesten DX-Gebiete der Amateurfunkwelt. Lage: im 'Nirgendwo' zwischen Südafrika und der Antarktis im Südatlantik, umgeben von mehr als 1000km Wasser... Also eine 'Ecke' auf unserem Planeten, wo man sich nur äußerst ungern freiwillig aufhalten möchte.

Anfang Februar betraten nun ein paar wagemutige Funkamateure unter norwegischer Leitung, Bouvet Isl. und waren für ein paar Tage von dort unter dem Rufzeichen 3Y0J in der Luft. Die Bedingungen waren alles andere als gut, wie man auf der Facebookseite von 3Y0J leicht nachvollziehen kann. Wind bis 60kn, 3-6m hohe Wellen und Kälte tragen sicher kaum zum Vergnügen bei...

Mein allergrößter Respekt an die ganze Mannschaft incl. Bootsbesatzung für diese herausragende Leistung!

Alleine die Vorstellung, 14 Tage auf einer 30m-Yacht durch den Südatlantik bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu schippern, erzeugt bei mir den allergrößten Schmerz. Trotz der widrigen Bedingungen konnten sie dann aber doch eine Mindest-Ausstattung an Antennen, Transceivern, Stromversorgung und Zelten auf die Insel bringen und funken.

Was dann auf dem Band (hier: FT8 auf 17m) los war, zeigt der Screenshot vom TS-890S:

3Y0J-PileUp FT8 auf 17m

Das Signal von 3Y0J war, mit den standardmäßigen 100W, doch sehr schwach, in SSB garnicht und selbst in FT8 manchmal nur für ein paar Minuten aufzunehmen. So sah das Ganze bei mir im JTDX aus - wenn ich mal etwas 'hörte':

3Y0J-Versuche in FT8 auf 17m

Leider gelang mir in dieser kurzen Zeit kein QSO, trotzdem waren es ein paar aufregende Tage. Die Mitglieder der DXpedition sind inzwischen wohlbehalten in Südafrika angekommen und haben deshalb allen Grund zum Feiern. Hoffen wir auf die nächste Aktivierung von Bouvet Isl., und dass sie etwas glücklicher verläuft als diese.


Nachdem es nun bei Bouvet Isl. nicht geklappt hat, bekam ich dann doch noch, ein paar Tage später, mein Erfolgserlebnis. Thierry, F6CUK, befindet sich noch bis Anfang März auf Crozet Isl. und ist mit seiner Mannschaft unter dem Rufzeichen FT8WW aktiv.
Am 17.02.2023 konnte ich FT8WW dann auf 15m in FT8 loggen:

FT8WW auf 15m, FT8

Und inzwischen in LotW bestätigt w00t

 

 


30.07.2021

Als Joe Taylor, K1JT und Steven Franke, K9AN im August 2017 ihr neu entwickeltes Übertragungsverfahren FT8 vorstellten, ahnten sie wohl nicht, wie populär diese Betriebsart innerhalb weniger Jahre werden wird.

Neben CW, RTTY, BPSK sowie JT65 als 'herkömmliche' digitale Verfahren hat sich besonders FT8 (und teilweise FT4) als mit Abstand das digitale Übertragungsverfahren etabliert. Während die herkömmlichen Verfahren u.a. mit Fldigi dekodiert werden können, wird für FT4/FT8 hauptsächlich WSJT-X oder dessen Derivat JTDX verwendet. Der wesentliche Vorteil der neuen Verfahren besteht in der höheren Störsicherheit, was es erlaubt, mit wesentlich geringerer Leistung größere Entfernungen zu überbrücken. Als 'Vorläufer' kann man sicher WSPR bezeichnen, was aber kein direktes QSO zulässt. Und während CW bis ca. -15dB unterhalb eines 0db-Rauschpegels bezogen auf ca. 3kHz Bandbreite dekodiert werden kann, ist dies bei FT8 bis ca. -26dB möglich!

Die Möglichkeit, bei FT8/FT4 schon mit geringer Sendeleistung ein (wenn auch minimalistisches) QSO zu führen, also Rufzeichen, Standort (Loc.) und Rapport auszutauschen, hat in Verbindung mit dem Erscheinen entsprechender Computerprogramme sicher zu der rasanten Verbreitung dieser Betriebsarten beigetragen. FT4 ist ca. doppelt so schnell wie FT8 und wird daher hauptsächlich bei Contesten eingesetzt.

Im einfachsten Fall verbinde ich also einen Audio-Ausgang meines Transceivers/Receivers mit dem Eingang der PC-Soundkarte, starte ein Programm und kann FT8/FT4 dekodieren. Möchte ich auch Senden, ist der Aufwand natürlich etwas größer. Was brauche ich also mindestens für FT4/FT8?

 

Es gibt viele Einführungen zu FT4/FT8 im Internet, deshalb will ich hier darauf nicht weiter eingehen (Google hilft).

Manch einer ist nun der Meinung, FT4/FT8 und überhaupt digitale Betriebsarten, sind kein richtiger Amateurfunk mehr, da ja 'der Computer alles macht'. Diese Auffassung teile ich so nicht. Natürlich spielt der Computer hier eine wichtige Rolle - aber nur zum Codieren/Dekodieren der Signale - die Übertragung selbst erfolgt nach wie vor per modulierter HF, also über Funk. Die Software entspricht also letztlich den menschlichen Ohren bzw. Händen/Mund, welche bei SSB/CW für die Decodierung/Codierung des Signals zuständig sind. Auch in den digitalen Betriebsarten kann ich nur die Stationen arbeiten, die ich auch 'höre' (dekodiere). Und die Antennen-/Transceiver-Technik ist, gerade wegen der i.d.R. verwendeten geringen Sendeleistung, mindestens genauso entscheidend wie bei SSB, FM oder CW.

Nachdem Ende 2020 der Weihnachtsmann einen microKeyer III von microHAM brachte, habe ich einige Zeit damit verbracht, mich in die Thematik einzulesen, das Interface am FT-990 einzurichten und zum Laufen zu bringen. Als das geschafft war, gings dann im Februar los mit FT8. Innerhalb kurzer Zeit konnte ich viele Stationen aus Europa und der ganzen Welt arbeiten, zumal die Ausbreitungsbedingungen auch langsam immer besser wurden. Inzwischen habe ich auch das DXCC Digital geschafft. Bezüglich Diplome empfehle ich die, im Übrigen kostenlose, Mitgliedschaft in Clubs wie dem ERC oder FT8DMC - dazu aber mehr auf der Diplom-Seite.

Meine Erfahrungen und Ergebnisse in den ersten 4 Wochen FT8 habe ich im April 2021 auf einem OV-Abend unseres OV Y11 dargestellt. Dort sind auch weitere Informationen und viele Links u.a. zu weiterführenden Informationen und den Programmen WSJT-X und JTDX enthalten. in den ersten 4 Wochen konnte ich bereits ca. 80 Länder auf 6 Kontinenten arbeiten.

Wer sich also mit diesen Betriebsarten beschäftigen will, dem empfehle ich den Download der PDF-Datei am Ende der Seite.

 

Update (12.01.2023):

Inzwischen sind ca. 1,5 Jahre vergangen und FT8 bzw. FT4 sind quasi zu meiner Haupt-Betriebsart auf KW geworden. Über 70% aller QSO's sind in Digital-Modes. SSB benutze ich meist bei Contesten oder wenn interessante Sonderstationen zu arbeiten sind... Für dieses Jahr geplant habe ich allerdings auch, mich näher mit RTTY, BPSK und Co. zu beschäftigen. Mit dem Kenwood TS-890S ist es ja nun auch viel einfacher, diese Betriebsarten einzurichten bzw. zwischen ihnen zu wechseln. Und es ist 'scheinbar' einfacher, DX zu arbeiten.

Aber auch in den Digital-Modes spielen natürlich eine gute Antenne, Ausbreitungsbedingungen, Betriebstechnik und mitunter auch eine Handvoll Glück, eine große Rolle. Wer also meint, in FT8 ist 'alles kein Problem', der irrt sich gewaltig.

 

 


09.08.2021

Erste SSTV-Versuche

 

Auf der SSTV-Seite der ARISS wurden für den 06. und 07.08.2021, im Rahmen des SSTV-Experiments MAI-75 des Moskauer Luftfahrtinstituts, SSTV-Aussendungen von der internationalen Raumstation ISS unter dem Rufzeichen RS0ISS angekündigt. Da im Juni schon einmal ähnliche Versuche stattfanden, die ich aber verpasst hatte, wollte ich diesmal unbedingt dabei sein.

 

Also eine Webseite mit ISS-Tracker gesucht und die entsprechenden Überflüge ausgewählt. Tatsächlich waren auch, zumindest am Samstag, tagsüber 2 vielversprechende Überflüge mit einem Azimut >30Grad dabei. Ein paar Minuten vorher habe ich dann die SDRConsole gestartet. Als SDR-Empfänger kam ein RSP2pro von SDRPlay zum Einsatz. Empfänger auf die Downlink-Frequenz 145.8MHz, WFM, eingestellt. Als die Signale dann einsetzten, die Aufnahme gestartet und ein paar (6-8min) Minuten später war die Audio-Aufnahme 'im Kasten' und die ISS wieder hinterm Horizont...

Je Überflug (6-8min Dauer) sind max. 2 komplette Bilder empfangbar, da für ein Bild ca. 2min benötigt werden. Der Abstand zwischen zwei Aussendungen betrug auch knapp 2min. Die Signale waren aber teilweise doch ziemlich verrauscht, also nicht so 'dick' wie ich gehofft hatte. Das lag sicher auch an der Diamond X50, die ich momentan (noch) unter Dach betreibe. Dazu hatte es geregnet, sodaß das Dach naß war - also alles Andere als super Bedingungen.

 

Nun ging es darum, die Audioaufnahmen in MMSSTV hinein zu bekommen. MMSSTV kann ja keine WAV-Dateien direkt öffnen. Dazu gibt es den 'Trick' mit dem virtuellen Audiokabel. Das ist eine Treiber-Software, die ein virtuelles Audiokabel mit Ein- und Ausgang erstellt. Man 'verbindet' dann den Ausgang des (beliebigen) Audioplayers mit dem Kabel-Eingang und den Kabel-Ausgang benutzt man als Input für die Auswerte-Software, in diesem Fall MMSSTV. Ich habe den kostenlosen Treiber von VB-Audio Software, VBCable, benutzt. Es gibt aber auch noch einige andere Lösungen.

Wie man auf den Bildern unten sieht, sind die Ergebnisse nicht berauschend, eher verrauscht. Aber das hatte ich schon vermutet. Möglicherweise habe ich auch im MMSSTV was falsch eingestellt, oder man müsste die Audio-Dateien vorher noch etwas bearbeiten. Aber für einen ersten Versuch sind, denke ich, die Ergebnisse ganz ansprechend. Für die Interessierten und evtl. eigene Tests, habe ich unten mal eine Aufnahme im MP3-Format (wegen der Größe) angehängt.

SSTV als digitale Betriebsart, ist also auf jeden Fall auch einen zweiten Blick wert.

 

Nachtrag:

Habe inzwischen herausbekommen, daß die schlechte Bildqualität einfach am Volume-Level (Lautstärke) der aufgenommenen Audio-Datei lag! Nachdem ich die Lautstärke erhöht hatte, hat MMSSTV auch viel besser dekodiert, wie man an den neuen Bildern sehen kann. Die Audiodatei unten habe ich durch die neue ersetzt. Also am Ende ist das Ergebnis dann doch viel besser als es zunächst aussah.

  • ISS 07.08.2021, 10:55UTC

    ISS 07.08.2021, 10:55UTC


  • ISS 07.08.2021, 10:55UTC (neu)

    ISS 07.08.2021, 10:55UTC (neu)


  • ISS 07.08.2021, 12:30UTC

    ISS 07.08.2021, 12:30UTC


  • ISS 07.08.2021, 12:30UTC (neu)

    ISS 07.08.2021, 12:30UTC (neu)


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