Software

 

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08.11.2022

Log4OM - Log-Software für Windows

 

Hier möchte ich Euch die von mir verwendete Log-Software Log4OM vorstellen.

Wie schon auf der QSL-Seite beschrieben, ist Log4OM(2) (aktuell in Version 2.x) eines von vielen Logbuch-Programmen für (leider nur) Windows. Wie die anderen Programme auch, erfüllt es die Grundanforderungen, die man an ein Logbuch-Programm stellt locker und hat darüberhinaus noch viele weitere gute Features zu bieten - doch dazu unten mehr. Warum ich mich für Log4OM entschieden habe, hat im Wesentlichen 6 gute Gründe:

1. läuft unter Windows
2. kompakte Oberfläche (keine 'zig einzelnen Fensterchen)
3. großer Funktionsumfang
4. umfangreiche Konfiguration/Individualisierung möglich
5. guter Support und ständige Weiterentwicklung
6. kostenlos(!)

Zunächst aber mal einen großen Dank an Daniele Pistollato, IW3HMH und sein Team für diese hervorragende Arbeit!

Leider gibt es Log4OM (noch) nicht auf Deutsch. Aber als Funkamateur sollte man, zumindest mit der englischen Version, damit klarkommen. Außerdem gibt es umfangreiche Handbücher (auch in Deutsch) und Youtube-Videos zur Einrichtung und dem Betrieb sowie ein großes Support-Forum (auch auf Deutsch).

Nachdem man Log4OM heruntergeladen, installiert und konfiguriert hat, sieht das Ganze dann so aus:

Wie man sieht, also eine sehr kompakte Darstellung von QSO-Eingabe, Statistik, Weltkarte und Band-Map in einem(!) Fenster. Spezielle Funktionen wie Cluster u.ä. sind über Funktionstasten schnell erreichbar. Ist z. B. die CAT-Verbindung zum Transceiver verfügbar, reicht ein Doppelklick auf einen Eintrag in der Band-Map oder dem Cluster, um den Tcvr auf die entsprechende Frequenz wechseln zu lassen.

Die Angaben zum QSO-Partner werden durch Log4OM automatisch durch externe Dienste wie z.B. QRZ.com vervollständigt. Mit ENTER wird das QSO dann einfach ins Log übernommen.

Sehen wir uns nun die (sehr umfangreiche) Konfiguration etwas genauer an. Ich kann hier natürlich nicht auf Alles eingehen, daher meine dringende Empfehlung: RTFM! Wenigstens einmal sollte man das Handbuch durchgesehen haben und viele Sachen ergeben sich dann auch im praktischen Betrieb. Log4OM verwendet als Datenbank-System für das Log eine SQLite-Datenbank; diese wird standardmäßig angelegt. Man kann aber auch - für sehr umfangreiche Logs - eine MySQL-Datenbank benutzen. Das bedeutet aber zusätzlichen Aufwand durch die Installation eines MySQL-Servers. Im Normalfall ist aber die SQLite-Variante völlig ausreichend.

Alle Konfigurationsdaten werden in einem Konfigurations-Profil mit einer eindeutigen ID gespeichert. In Log4OM kann man nun viele solcher Profile anlegen und direkt aus dem Programm heraus eine Verknüpfung zu einem Profil auf dem Desktop erstellen. Das ermöglicht es, für verschiedene Anwendungsfälle unterschiedliche Profile zu benutzen. Ich habe mir z.B. für die digitalen Betriebsarten ein eigenes Profil angelegt, was ich dann mit einem einfachen Doppelklick vom Desktop aus starten kann; dazu aber ganz am Ende mehr.

Dann sollte man natürlich als Erstes die persönlichen Daten befüllen:

Bei den 'External Services' werden alle notwendigen Angaben gemacht, damit Log4OM später mit QRZ.com & Co kommunizieren kann. Beim automatischen Log-Upload (nach individuell einstellbarer Zeitspanne) wird neben QRZ.com (XML-Subscription notwendig!) auch LoTW sowie HamQTH, eQSL, ClubLog und HRDLog unterstützt:

Das Ganze geht aber auch von Hand. Dazu wählt man über das Menü den QSL-Manager aus und kann dann ausgewählte QSO's zu bestimmten Online-Plattformen hochladen bzw. bestätigte QSO's herunterladen. Anschliessend kann man sich über die Statistik-Funktionen die Auswertung u.a. auch zu bestimmten Diplomen ansehen. Es sind eine Vielzahl von Diplomen voreingestellt; man kann aber auch eigene neue definieren.

Genauso gibt es einen Contest-Modus für den die meisten bekannten Conteste schon vorkonfiguriert sind, aber auch hier kann man eigene definieren. Der Export von QSO's erfolgt über den QSO-Manager in verschiedene Formate. Einzige Ausnahme: das Cabrillo-Format. Das kann Log4OM leider (noch) nicht exportieren, sodass man bei Contesten die Logs anschliessend noch konvertieren muss. Alternativ lässt sich aber natürlich ein Contest-Logger verwenden, und anschliessend importiert man die QSO's (ADIF-Datei) in Log4OM.

So, weiter gehts mit der Einrichtung der CAT-Schnittstelle. Bei der Installation von Log4OM wird wahlweise auch HamLib mit installiert. Ebenso ist aber auch die Verwendung von OmniRig oder des TCI-Protokolls von Expert Electronics möglich. Nach Auswahl des entsprechenden Tcvr-Modells sollten die Schnittstellen-Parameter noch angepasst werden:

Hier kann übrigens auch ein Offset für die VFO's (hier bei mir für 2m-Betrieb) angegeben werden, falls der Tcvr mit einem Transverter betrieben wird. Der Offset kann bei der QSO-Eingabe über einen Button schnell aktiviert bzw. deaktiviert werden.

Log4OM verfügt auch über eine vielfältige Konfiguration der Schnittstelle zu externen Programmen wie fldigi, GridTracker oder WSJT-X / JTDX usw. Die Konfiguration ist sicher etwas knifflig und hängt natürlich stark davon ab, welche Programme ich zur Zusammenarbeit mit Log4OM bewegen möchte - möglich ist so gut wie alles:

Für die digitalen Betriebsarten (FT4 / FT8) benutze ich Log4OM zusammen mit JTDX und dem GridTracker. Dazu habe ich mir in Log4OM ein extra Profil angelegt, wo ich die CAT-Schnittstelle deaktiviert habe. Die CAT-Schnittstelle wird in dem Fall nur von JTDX benutzt. Log4OM bekommt seine Daten direkt vom GridTracker und der wiederum von JTDX. Wenn ich dann in JTDX ein QSO logge, wird es in GridTracker und Log4OM ebenfalls geloggt. Log4OM zeigt mir ausserdem an, ob ich die entsprechende Station schon gearbeitet habe oder nicht:

Auf der rechten Seite läuft JTDX mit dem Wasserfall. Links oben ist der GridTracker plaziert und links unten ist das (Teil-)Fenster von Log4OM 'Worked Before (F10)' zu sehen. Man könnte dort aber z.B. auch das Cluster-Fenster anzeigen. Da alle 3 Programme sich Fenster-Größe und -Position merken, wird beim nächsten Start alles wieder so hergestellt. In der Konfiguration von Log4OM kann man unter 'Software Configuration -> AutoStart' Programme eintragen, die beim Start von Log4OM automatisch mitgestartet werden. Dort habe ich GridTracker und JTDX eingetragen, sodass ein Doppelklick genügt, um alle 3 Programme in der entsprechenden Konfiguration zu starten.

Log4OM hat noch eine Menge weiterer Features zu bieten - diese alle zu beschreiben, wäre an dieser Stelle aber zuviel des Guten. Zumindest erwähnt sei aber hier die Unterstützung von Rotor-Steuerungen und (für CW-Fans) vom K1EL-WinKeyer3. Darüberhinaus sind sämtliche Tabellenausgaben individuell anpassbar und bzgl. Cluster lassen sich, neben den schon zahlreich vorhandenen, auch eigene definieren. Mehrere Cluster lassen sich dann zu einem sog. 'Supercluster' zusammenfassen. Fast schon überflüssig zu sagen, daß die Clusterausgabe mit diversen Filtern und Farben angepasst werden kann. Und selbstverständlich kann man mit Log4OM auch Labels für die QSL-Karten drucken...

 

Zusammenfassung:

Log4OM ist ein äußerst umfangreiches, kompaktes Logbuch-Programm für Windows. Die Einarbeitung in das Programm erfordert schon einen ordentlichen Zeitaufwand, aber es lohnt sich, diese Zeit zu investieren. Gerade diese umfangreiche, individuelle Konfiguration ermöglicht es, sich Log4OM für seine speziellen Zwecke optimal anzupassen. Da kann man auch mal über den fehlenden Cabrillo-Export hinwegsehen, zumal nicht jeder Funkamateur auch der Contester ist... Daß das Ganze dann auch noch kostenlos ist, ist wahrer HAM-Spirit!